Mein Rendevouz mit Claude Monet

Welche Rolle spielt dabei ein Seerosenteich?

Das Foto zeigt den Dorfteich in Berlin-Wilhelmsruh. Hier beobachte ich den heimischen Fischreiher. Im Sommer verwandelt sich der Teich in ein blühendes Seerosenmeer. Ich schließe die Augen und finde mich wieder in Giverny. Oh, das ist gar kein Traum! Ich war im Garten von Claude Monet in Giverny.

Die Flugzeit von Berlin-Tegel nach Paris beträgt ca. 1,5 Stunden. Von dort sind es je nach Verkehrslage ca. 1,5 Autostunden bis Giverny. Bereits auf dem kostenlosen Parkplatz „Parking autocar de touriseme“ sitzen die Touristen und picknicken auf der gelben Butterblumenwiese. Ein paar Fußminuten später, bin ich im Garten von Claude Monet. Maison et Jardins de Claude Monet.

Sobald der Frühling seinen Pinsel kraftvoll auf Bäume und Blumen gesetzt hat, erwartet dich hier eine Explosion der Farben. Die Tulpen füllen ihre Kelche mit den schönsten Tupfern und die Apfelblüten träumen von einem fröhlichen Leben im Cidre. Ob Ton in Ton oder in bunten Blumenreihen, die unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Düften fasziniert jeden Besucher.

Wenn man das bunte Blumenmeer durch einen kleinen Tunnel verlässt, gelangt man zum zweiten Teil des Gartens. Hier öffnet sich die Weite der Normandie und ein Naturpfad aus Ahorn, Bambus und Trauerweiden führt zum Wassergarten mit der grünen japanischen Brücke. Ich sehe förmlich, wie Claude in seinem farbbetupften Kittel an der Leinwand steht und die schwimmenden Seerosen in Farbe „taucht“. Wie oft wird er es versucht haben, bis er sich zufrieden gegeben hat und uns seinen Farbenrausch hinterließ?

Auf der japanischen Brücke mit Blick auf den schimmernden Gartenteich, sehe ich den Maler als Gärtner. Hier ließ er seine Motive wachsen. Er widersetzte sich sogar den örtlichen Vorschriften, die es nicht erlaubten Seerosen anzupflanzen. Immer mehr verschwimmen die Farben und lassen ganz eigene Landschaften entstehen. Die Seerosen-Serie gehört zu seinen bekanntesten und beliebtesten Bildern.

Im Jahr 1883 zog der Maler Claude Monet nach Giverny. 43 Jahre lebte und arbeitete er im Dorf bis zu seinem Tod. Sein schönes Landhaus ist ein Museum und natürlich neben dem farbenfrohen Garten sehr sehenswert. Das gelbe Esszimmer, die blaue Küche und das Atelier wirken selbst schon wie ein kostbares Gemälde.

Bei einem Kaffee im „La Capucine Café“ lässt es sich gemütlich sitzen. Dort spazieren die Hühner herum und lassen sich bestaunen. Denn die französische „Hühnermode“ hat es in sich. Das romantische Dorf lädt zum Spaziergang ein, ortsansässige Künstler zeigen ihre Ateliers und regionale Boutiquen verkaufen Kunst und Kitsch. Ein Stückchen reizvoller Normandie, nicht weit von der Seine entfernt und mit einem Hauch von Bohème. Jetzt, wo ich weiß, dass es von Paris nach Giverny gar nicht weit ist, wird der nächste Besuch von Paris unbedingt mit einem weiteren Gartenbesuch bei Claude Monet geplant. Vielleicht im goldenen Herbst, wenn sich das Laub färbt und bunte Herbstastern den Garten schmücken.

Begleite mich außerdem an die Rosa Granitküste, ganz im Norden der Bretagne, in den spannenden Ort Saint-Malo und demnächst zum gewaltigen Mont St-Michel.

 

 

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